München (ots) –
Beim Thema Zahnpflege gehört mittlerweile für viele Menschen eine elektrische Zahnbürste zum Standard. Zwar lassen sich die Zähne auch mithilfe einer herkömmlichen Handzahnbürste gründlich reinigen – elektrische Zahnbürsten erleichtern eine gute Mundhygiene aber deutlich. Welche Modelle unterschieden werden und worauf es beim Kauf zu achten gilt, weiß TÜV SÜD-Produktexperte Christian Kästl.
Oszillierend-rotierende, Schall- oder Ultraschallzahnbürste?
Insgesamt unterscheidet man drei Varianten bei den elektrischen Zahnbürsten: Oszillierend-rotierende Zahnbürsten verfügen über einen runden Bürstenkopf, der schnell abwechselnd nach links und rechts dreht. Die Bewegungen können zwischen einigen Hundert bis hin zu mehreren Zehntausend pro Minute liegen. Indem der Bürstenkopf beim Putzen unter leichtem Druck von Zahn zu Zahn bewegt wird, werden Bakterien und Plaque zuverlässig entfernt. „Allerdings kann durch den Druck der Zahnschmelz geschädigt werden. Daher sollten Nutzer einer oszillierend-rotierenden Zahnbürste auf stark schmirgelnde Zahnpasta verzichten und ein Modell mit weichen Borsten und einer visuellen Putzdruckkontrolle wählen, die aufleuchtet, wenn zu viel Druck ausgeübt wird“, empfiehlt Christian Kästl. Inzwischen gibt es auch oszillierend-rotierende Bürsten, die für eine noch bessere Reinigung zusätzliche Vibrationen erzeugen.
Schallzahnbürsten haben keinen runden, sondern einen länglichen Bürstenkopf, der dem einer herkömmlichen Handzahnbürste ähnelt. Sie vibrieren, angetrieben durch Schallwellen mit bis zu 60.000 Schwingungen pro Minute. Durch die schnellen Schwingungen muss kein Druck ausgeübt werden, um Zahnbelag zu entfernen; außerdem werden die Zahnzwischenräume besser erreicht. Schallzahnbürsten reinigen schonend und eignen sich besonders für Menschen mit empfindlichen Zähnen oder Paradontitis. Allerdings sind sie meist teurer als Rundkopfbürsten – das betrifft auch die Bürstenaufsätze.
Ultraschallzahnbürsten erzeugen bis zu 96 Millionen Schwingungen pro Sekunde. In Kombination mit einer speziellen Zahnpasta bilden sie Mikrobläschen, die an den Zähnen und in den Zwischenräumen platzen und so Beläge, Bakterien und Verfärbungen gründlich entfernen. Eine Ultraschallbürste reinigt nicht nur intensiv, sondern wirkt außerdem anti-bakteriell. Druck oder Putzbewegungen sind dafür nicht nötig – der Putzkopf muss für einige Sekunden auf jeden Zahn gelegt werden. Aufgrund ihrer schonenden Reinigungskraft sind Ultraschallbürsten besonders für Personen mit Zahnfleischproblemen, einer Zahnspange oder frischen Implantaten geeignet. Allerdings finden sie sich bisher nur im oberen Preissegment.
Eine Innovation in der Mundhygiene sind autonome Zahnreiniger, die Zähne und Zahnfleisch mithilfe von Sensoren und Kameras analysieren, mittels künstlicher Intelligenz Verunreinigungen identifizieren und sie gezielt entfernen. Diese High-Tech-Zahnreinigung hat allerdings einen stolzen Preis von bislang bis zu mehreren Tausend Euro.
Eine Frage der Borsten
Ein wichtiger Punkt sind neben dem Bürstenmodell auch die Zahnbürstenborsten. Die Borstenform sollte so gewählt werden, dass selbst schwer zugängliche Stellen im Mund leicht damit erreicht werden. Verbraucher können hier zwischen geraden und mehrwinkligen Borsten wählen. Wichtiger ist aber, dass die Borsten gut abgerundet sind, denn ansonsten können sie das Zahnfleisch verletzen. Die Experten des TÜV SÜD legen darauf bei ihren Prüfungen ein besonderes Augenmerk.
Auf die Akkulaufzeit achten
„Wer seine Zahnbürste auf Reisen ohne Ladegerät nutzen will, sollte auf eine möglichst lange Laufzeit achten. Für die Lademethode gibt es verschiedene Möglichkeiten, vom klassischen Netzstecker über eine USB-Schnittstelle bis hin zu kabellosem induktivem Laden. Meist lässt sich ein defekter Akku nicht einfach wechseln und es muss stattdessen das ganze Gerät getauscht werden“, so Christian Kästl.
Technische Extras
Die meisten Elektrozahnbürsten bieten zusätzliche technische Features für eine noch gründlichere und komfortablere Reinigung. Dazu gehört ein integrierter Timer, der durch akustische Signale oder ein kurzes Aussetzen anzeigt, wie lang jeder einzelne Kieferquadrant gereinigt werden sollte und wann die optimale Putzdauer erreicht ist. Besonders variabel sind Zahnbürsten mit mehreren Putzprogrammen, beispielweise für eine sanfte Reinigung, Zahnfleisch-Massage oder weiße Zähne. Modelle im höheren Preissegment bieten weitere praktische Helfer wie Apps, die per Bluetooth Statistiken zum Putzfortschritt anzeigen.
Ist die Wahl auf ein Bürstenmodell gefallen, sollten Verbraucher auch die Kosten der Aufsteckbürsten berücksichtigen, da diese ganz schön ins Geld gehen können. Hersteller empfehlen, die Bürstenköpfe alle zwei bis drei Monate zu wechseln.
Geprüft mit dem Putzroboter
Wer auf Qualität setzen will, sollte beim Kauf auf Siegel wie das blaue TÜV SÜD-Oktagon oder das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit achten: „Bei unseren Untersuchungen prüfen wir Elektrozahnbürsten anhand unterschiedlicher Gesichtspunkte und stellen dabei sicher, dass sie schonend reinigen, anwenderfreundlich zu verwenden sind und den Vorgaben hinsichtlich Sicherheit und Umweltschutz entsprechen“, erklärt der Experte.
Für die Überprüfungen des TÜV SÜD ist ein umfangreiches Testszenario festgelegt, für das neben menschlichen Probanden auch ein eigens entwickelter Putzroboter zum Einsatz kommt, der die Putzleistung auf künstlichen Gebissen simuliert. Erst nach diesem aufwändigen Verfahren vergibt TÜV SÜD sein Prüfzeichen.
Weitere Informationen gibt es HIER (https://www.tuvsud.com/de-de/wissenswert/insicht/zahnbuerstenpruefstand).
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