Frankfurt am Main (ots) –
Immer mehr Unternehmen sind sich einig: Prozessmanagement ist längst kein Selbstzweck mehr, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Eine neue Studie der Unternehmensberatungen BearingPoint und BPM&O verdeutlicht eine zunehmende Verbreitung von Prozessmanagement und Analytik in europäischen Unternehmen. Vor allem die digitale Transformation wird vermehrt zum Treiber für den Einsatz und Nutzen von Prozessmanagement. Die Studie zeigt aber auch: Die Wichtigkeit von Prozessmanagement wird im europäischen Vergleich noch immer unterschiedlich bewertet – und auch bei der Umsetzung gibt es insbesondere in Deutschland noch großen Nachholbedarf.
Branchenübergreifend setzen Unternehmen inzwischen immer häufiger auf die Einführung von Prozessmanagement. In der dreijährlich durchgeführten Studie, die BearingPoint erneut gemeinsam mit BPM&O veröffentlicht hat, gaben 80 Prozent der befragten Expertinnen und Experten an, dass sie Prozessmanagement für einen wichtigen Faktor im Unternehmenserfolg halten. Der Anteil der Organisationen, die Prozessmanagement sogar für sehr wichtig halten, ist von 35 Prozent im Jahr 2021 auf 42 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 waren es erst 19 Prozent.
Die digitale Transformation und stetig neue Technologietrends spielen dabei eine zunehmend wichtigere Rolle. Unternehmen geben aber auch weitere Vorteile für den Einsatz und Nutzen von Prozessmanagement und der damit verbundenen Methodiken und Tools (z. B. Process Mining) an. Christian Opitz, Partner bei BearingPoint, kommentiert: „Die Zahlen machen deutlich, dass Prozessmanagement mehr denn je im Fokus der Unternehmen steht. Die digitale Transformation hat die Notwendigkeit offenbart und macht eine erfolgreiche Einführung von Prozessmanagement heute geradezu unverzichtbar. Die wichtigsten Treiber bleiben aber auch weiterhin eine mittel- und langfristige Kostenoptimierung und deutliche Effizienzsteigerungen. Jede zweite Einführung ist in ein großes Transformationsprojekt integriert.“
Hoher Nutzen von Prozessmanagement überwiegt anfängliche Investitionen
Obwohl die Einführung von Prozessmanagement meist mit hohen Kosten und Aufwand einhergeht, vertrauen Unternehmen auf einen mittel- und langfristigen Nutzen. Zu diesen qualitativen Vorteilen nennen 70 Prozent der Unternehmen die Etablierung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse. Eine gesteigerte Produkt- und Servicequalität wird von 69 Prozent und eine erhöhte Transparenz von 68 Prozent der Befragten angegeben.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen außerdem, dass Unternehmen ihre Prozessmanagementfähigkeiten zwar stetig weiterentwickeln, dass aber nach wie vor großer Bedarf besteht, diese Fähigkeiten in der gesamten Organisation flächendeckend zu etablieren. Hier mangelt es oft noch an Unterstützung beim Kompetenzaufbau.
Deutschland hinkt hinterher: Nur die Hälfte der Unternehmen misst Nutzen von Prozessmanagement
Nur etwa zwei Drittel der Unternehmen, die Prozessmanagement anwenden, messen dessen Nutzen. Frankreich und die Schweiz sind Spitzenreiter mit über 70 Prozent, während es in Deutschland nur knapp über die Hälfte sind. Mehr als drei Viertel der Organisationen, die den Erfolg von Prozessmanagement quantitativ messen, können Verbesserungen von mindestens 5 Prozent bis zu über 20 Prozent nachweisen.
Fabian Schwarz, Mitglied der Geschäftsleitung von BPM&O, kommentiert: „Das Feedback von mehr als 600 Teilnehmenden zeigt, dass die Relevanz von Prozessmanagement so hoch ist wie noch nie. Prozessmanagement ist ein entscheidender Erfolgsfaktor großer Transformationsprojekte. Dennoch zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die größten Herausforderungen bei der Prozessleistungsmessung operative Themen und eine sichere Datengrundlage sind. Process Mining verbreitet sich in der Praxis langsamer als erwartet und der Wettbewerb um die beste Lösung steigt. Eine nachhaltige Nutzung von Process Mining erfordert einen integrierten Ansatz mit funktionierenden Supportstrukturen.“
Integration in Transformationsprojekte und KI-Technologien als Schlüsseltrends im Prozessmanagement
Auch im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen im Prozessmanagement liefert die Umfrage neue Erkenntnisse. Zu den wichtigsten Trends im Prozessmanagement gehört allen voran die Integration in Transformationsprojekte. Die Einführung von Prozessmanagement ist in der Hälfte aller Fälle in große Transformationsprojekte integriert. Das kann erhebliche Vorteile schaffen, insbesondere wenn die Integration mit einer prozessorientierten Arbeitsweise erfolgt.
Darüber hinaus geht aus den Daten hervor, dass Prozessmanagement den Kulturwandel in Unternehmen fördert und den Organisationen Zeit gibt, sich an neue Tools und Arbeitsweisen anzupassen. Das gilt auch für den Einsatz von KI-Technologien, der sich zu einem bedeutenden Trend entwickelt. 64 Prozent der Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass KI-Technologien zur Prozessoptimierung bis 2027 im Einsatz sein werden. Deutschland und Österreich sind bei dieser Aussage zurückhaltender. Durch den Einsatz von KI werden Erkenntnisse und Vorhersagen schneller getroffen (78 %), die Effizienz bei der Automatisierung verbessert (76 %) und Echtzeitwarnungen bei der Prozessüberwachung erzielt (75 %).
Ein weiterer erkennbarer Trend ist die Nutzung von Prozessmanagement im Kontext von Nachhaltigkeitsmanagement bzw. zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Unternehmen. Diese erfolgt durch die Digitalisierung von Prozessen, durch Sensibilisierung von Mitarbeitenden für das Thema sowie die strategische Nutzung von Prozesskompetenzen. Damit Prozessmanagement einen messbaren Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit leisten kann, sollten die Nachhaltigkeitsziele aus der Geschäftsstrategie abgeleitet und in die Prozessmanagementstrategie integriert, für die Mitarbeitenden des Unternehmens sichtbar gemacht und kontinuierlich gemessen werden.
Über die Studie
Basis der Studie war eine Befragung von 676 Personen aus sechs Ländern (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich, Schweiz, USA) und acht Branchen, die sich berufsbedingt mit der Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen befassen. Die Online-Befragung erfolgte im Zeitraum November bis Dezember 2023 unter Kundeninnen und Kunden von BearingPoint und BPM&O sowie Teilnehmenden eines Innofact Panels. Die Umfragen zu den Vorgängerstudien basieren auf einer vergleichbaren Methodik.
Die vollständige Studie steht unter folgendem Link zur Verfügung: https://ots.de/dvDVzA
Über BPM&O
Die 2009 gegründete Managementberatung BPM&O GmbH mit Sitz in Köln ist auf die Entwicklung prozessorientierter Organisationen spezialisiert. Ziel ist es, Unternehmen beim Aufbau einer zukunftsweisenden prozessorientierten Unternehmensführung zu unterstützen.
Unter dem Motto „360° BPM“ bietet die BPM&O maßgeschneiderte Lösungen für ein schneller und effektiver steuerbares System aus Prozessen, Organisation, Menschen und IT. Von dem Aufbau einer prozessorientierten Organisation bis hin zur Erarbeitung von Prozesskennzahlen – wir erarbeiten auf Basis eines schnellen Verständnisses von Herausforderung die passende Lösung.
Weitere Informationen:
Homepage: https://www.bpmo.de/
LinkedIn: https://de.linkedin.com/company/bpm-o-gmbh-enabling-bpm-and-people-
Über BearingPoint
BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Geschäftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft mit dem Dienstleistungsportfolio People & Strategy, Customer & Growth, Finance & Risk, Operations sowie Technology. Im Bereich Products bietet BearingPoint Kunden IP-basierte Managed Services für geschäftskritische Prozesse. Capital deckt die Aktivitäten im Bereich M&A, Ventures, und Investments von BearingPoint ab.
Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.
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